Die besten Rohstoff-Broker in 2025

Welche Rohstoffe kann man online handeln?

Rohstoffe spielen eine zentrale Rolle in der Weltwirtschaft und sind für Anleger auch im Online-Trading besonders interessant. Als Rohstoffe bezeichnet man grundlegende Güter wie Energieträger (z.B. Öl), Metalle (z.B. Gold, Aluminium) oder Agrarprodukte (z.B. Weizen, Soja), die als Basis für viele Produktionsprozesse dienen. Ihre Preise werden maßgeblich von Angebot und Nachfrage bestimmt, aber auch geopolitische Ereignisse, Wetterbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflussen den Markt.

Am Finanzmarkt kann man Rohstoffe nicht nur physisch kaufen, sondern über verschiedene Finanzinstrumente wie CFDs (Contracts for Difference), Futures (Terminkontrakte) oder spezialisierte ETFs (börsengehandelte Fonds) handeln. Diese Instrumente ermöglichen Privatpersonen aus Österreich, sowohl von steigenden als auch fallenden Preisen zu profitieren – allerdings variieren Liquidität, Gebühren und Hebelwirkung je nach Produkt.

Investieren in Gold

Gold gilt als „sicherer Hafen“: Es wird häufig als Absicherung gegen Inflation und Wirtschaftskrisen genutzt und eignet sich daher auch für konservative Anleger. Die Preisschwankungen sind im Vergleich zu anderen Rohstoffen moderat. Investitionen sind einfach über ETFs oder ETCs möglich, auch der physische Erwerb (z. B. als Barren) ist beliebt.

Investieren in Brent Öl

Brent Öl ist einer der meistgehandelten Rohstoffe weltweit und stark von politischen Ereignissen und OPEC-Entscheidungen betroffen. Trader können schnelle Kursbewegungen nutzen, aber das Risiko ist hoch. Typischerweise werden kurzfristige Strategien über CFDs und Futures bevorzugt, ETFs eignen sich für breit gestreutes Engagement.

Investieren in Erdgas

Erdgas zeichnet sich durch extreme Preisschwankungen aus und wird stark von saisonalen Effekten und geopolitischen Einflüssen bewegt. Der Handel ist besonders für erfahrene Anleger mit hoher Risikobereitschaft geeignet. Die gängigsten Weg sind CFDs oder Futures, aber auch spezialisierte ETFs gibt es.

Investieren in Aluminium

Aluminium ist ein typischer Wachstumsrohstoff, der in vielen Industriezweigen gebraucht wird. Entwicklungen in den Sektoren Bau und Transport schlagen sich besonders in den Preisen nieder. Für die Diversifikation eines Portfolios sind ETFs oder ETCs attraktiv, Wer aktiv agiert, benutzt häufig CFDs.

Investieren in Getreide (Weizen, Mais, Soja)

Getreide-Sorten wie Weizen, Mais und Soja reagieren stark auf Wetter, Ernteprognosen und politische Entscheidungen. Für Anleger, die von Megatrends wie Ernährungssicherheit profitieren oder ihr Portfolio nachhaltig ergänzen wollen, sind spezialisierte ETCs oder Agrar-ETFs interessant. Mit CFDs lassen sich Preisschwankungen kurzfristig nutzen, sollte aber bewusst gehandelt werden.

Wie investiert man in Rohstoffe?

Mehrere Methoden stehen Anleger:innen offen, um auf Rohstoffmärkte zuzugreifen – je nach persönlicher Risikobereitschaft, gewünschtem Zeithorizont und individuellem Anlageziel. Rohstoffe wie Öl, Gold, Weizen oder Kupfer stellen physische Güter dar, deren Preisentwicklung Sie über verschiedene Finanzinstrumente abbilden können. Ob aktives, kurzfristiges Trading oder langfristige Beimischung zur Stabilisierung Ihres Portfolios – im Folgenden stellen wir die wichtigsten Investitionsmöglichkeiten für österreichische Anleger:innen vor.

Investieren über CFDs (Contracts for Difference)

CFDs sind Derivate, die es ermöglichen, auf die Kursentwicklung von Rohstoffen zu spekulieren, ohne sie physisch zu besitzen. Hierbei handelt es sich um Verträge zwischen Anleger:in und Broker, bei denen lediglich die Differenz zwischen Ein- und Ausstiegskurs beglichen wird. Sie erlauben es, sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu setzen (Long und Short) und zeichnen sich durch die Verwendung von Hebelwirkung aus: Mit einem geringen Kapitaleinsatz kann ein deutlich größeres Marktvolumen bewegt werden. Allerdings erhöht der Hebel nicht nur das Gewinn-, sondern auch das Verlustrisiko beträchtlich.

Beispiel CFD auf Öl

Angenommen, ein:e Anleger:in eröffnet eine CFD-Position auf 100 Barrel Rohöl bei einem Preis von 80 USD pro Barrel, mit einem Hebel von 10:1 (nur ein Zehntel des Positionswerts muss hinterlegt werden). Steigt der Ölpreis um 5 USD auf 85 USD und schließt der:die Anleger:in die Position, ergibt sich ein Gewinn von 500 USD (5 USD x 100 Barrel) – abzüglich Kosten. Fällt der Preis entsprechend, tritt derselbe Betrag als Verlust ein.

Investieren über Termin- und Futures-Kontrakte

Terminkontrakte (Futures) sind standardisierte Verträge, bei denen sich die Vertragspartner verpflichten, eine bestimmte Menge eines Rohstoffs zu einem vorher festgelegten Preis und zu einem bestimmten Datum zu kaufen bzw. zu verkaufen. Diese Instrumente werden häufig sowohl von Produzenten und Verbrauchern zur Preisabsicherung (Hedging) als auch von spekulativen Anleger:innen genutzt. Handelbar sind sie an spezialisierten Terminbörsen. Futures bergen teils hohe Risiken durch starke Preisschwankungen und erfordern hinreichende Kenntnisse.

Beispiel Future auf Weizen

Ein:e Investor:in kauft einen Weizen-Future über 50 Tonnen zu 220 EUR pro Tonne, Liefertermin in 4 Monaten. Steigt der Preis zur Fälligkeit auf 235 EUR, ergibt sich (ohne Gebühren, Glattstellung vor Lieferung) ein Gewinn von 750 EUR (15 EUR x 50 t). Sinkt der Preis entsprechend, entsteht ein Verlust.

Investieren über ETFs (Exchange Traded Funds)

ETFs auf Rohstoffe bilden entweder einen einzelnen Rohstoff (z. B. Gold) oder einen Korb von Rohstoffen ab. Sie werden an der Börse gehandelt und ermöglichen so kostengünstig und unkompliziert ein Engagement am Rohstoffmarkt – ohne die Notwendigkeit, den Rohstoff direkt physisch zu erwerben oder sich mit Kontraktspezifika zu beschäftigen. ETFs eignen sich besonders für Anleger:innen, die eine langfristig passive und breit diversifizierte Beimischung suchen.

Beispiel ETF auf Gold

Ein:e Anleger:in kauft Anteile an einem physisch besicherten Gold-ETF im Wert von 5.000 EUR. Steigt der Goldpreis um 10 %, erhöht sich der Wert des Investments auf 5.500 EUR. Der ETF übernimmt Lagerung und Verwaltung des Goldes.

Investieren in Aktien von Rohstoffunternehmen

Beim Kauf von Aktien von Unternehmen, die im Rohstoffsektor tätig sind – etwa Förderer, Verarbeiter oder Händler –, profitieren Anleger:innen indirekt von der Entwicklung bestimmter Rohstoffe. Die Aktienkurse dieser Unternehmen reagieren vielfach auf Rohstoffpreisschwankungen, unterliegen jedoch auch weiteren Faktoren wie Managementqualität oder Konzernstrategie. Die Methode verbindet Chancen am Rohstoffmarkt mit jenen am Aktienmarkt und ist auch für langfristige Anlagen geeignet.

Beispiel Investition in Rohstoff-Aktien

Ein:e Anleger:in kauft 100 Aktien einer großen Goldfördergesellschaft zu je 30 EUR für insgesamt 3.000 EUR. Steigt der Goldpreis und die Unternehmensgewinne dadurch deutlich, kann sich auch der Kurs der Aktie erhöhen.

Investieren in physische Rohstoffe

Die ursprünglichste Form ist der direkte Kauf und die Verwahrung von physischen Rohstoffen, vor allem Gold, Silber oder Platin. Diese Methode überzeugt durch ihre Krisensicherheit und die Möglichkeit, echte Vermögenswerte unabhängig vom Finanzsystem zu besitzen. Praktisch ist sie jedoch überwiegend für Edelmetalle relevant, da die Lagerung und Versicherung größerer Mengen bei anderen Rohstoffen (Öl, Getreide etc.) kaum umsetzbar ist.

Beispiel Kauf von physischem Gold

Ein:e Anleger:in erwirbt einen Goldbarren zu 100 g zum Preis von 5.800 EUR und lagert diesen in einem Bankschließfach. Nach einigen Jahren steigt der Goldpreis auf 65 EUR/g, sodass der Barren nun 6.500 EUR wert ist.

Diese Methoden ermöglichen es Ihnen, Rohstoffe als eigenständige Anlageklasse in Ihr Portfolio zu integrieren – angepasst an Ihre individuellen Ziele, Kenntnisse und Risikobereitschaft.

Welcher Rohstoff passt zu Ihrem Anlegerprofil?

Nicht alle Rohstoffe verhalten sich gleich: Sie unterscheiden sich durch ihre Volatilität, ihr Renditepotenzial und ihre Anfälligkeit gegenüber geopolitischen Einflüssen. Daher hängt die Auswahl der passenden Rohstoffe stark vom Profil der Anlegerin bzw. des Anlegers ab – also von Erfahrung, Risikoappetit und Marktkenntnis. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, welche Rohstoffe je nach Erfahrungsstufe besonders geeignet sind.

🟢 Anfänger: Stabile und planbare Rohstoffe

Wenn Sie gerade mit Rohstoffen starten, empfiehlt es sich, auf besonders stabile und weniger schwankungsanfällige Werte wie Gold und Aluminium zu setzen. Vorteile dieser Rohstoffe:

• Gold: Geringe Volatilität, internationales Krisenmetall, langfristige Wertstabilität, hohe Liquidität.
• Aluminium: Breite industrielle Nutzung, weltweit gefragt, in der Regel geringere Preisschwankungen als viele andere Metalle.
• Empfohlene Strategien: Investition über breit gestreute ETFs oder sparsame CFDs mit geringem Hebel, Fokus auf längerfristige Anlage, kein Daytrading.

🟡 Fortgeschritten: Dynamischere Werte mit Nachrichtenbezug

Mit mehr Erfahrung können Sie Rohstoffe wählen, die stärker durch aktuelle Ereignisse beeinflusst werden, wie Rohöl und Getreide. Diese verlangen eine aktive Beschäftigung mit Markt- und Wirtschaftsnachrichten:

• Rohöl: Preis stark abhängig von Wirtschaftslage, Förderpolitik und geopolitischen Ereignissen; teils deutliche Ausschläge möglich.
• Getreide: Schwankt saisonal sowie abhängig von Wetter, Handelspolitik und Weltmarkttrends; geeignet für Anleger mit Grundkenntnissen in Marktanalyse.
• Empfohlene Strategien: Swing-Trading mit CFDs oder ETFs, Verwendung von Stop-Loss-Orders zum Risikomanagement, regelmäßiges Marktmonitoring.

🔴 Experte: Hochvolatile und externe Faktoren-sensitive Märkte

Als erfahrene/r Investor/in mit fortgeschrittenem Risikomanagement können Sie sich auf besonders volatile Rohstoffe konzentrieren, die hohe Chancen, aber auch erhebliche Risiken bieten:

• Erdgas: Sehr schwankungsanfällig; Preise reagieren empfindlich auf Wetterdaten, politische Entwicklungen und Lagerbestände.
• Rohöl (Daytrading): Kurzfristiges Handeln erfordert Marktverständnis und schnelle Reaktionen, da Preise teils sprunghaft reagieren.
• Getreide (Kurzfrist-Trading): Kurzzeitige Preisschwankungen werden durch Meldungen, Ernteprognosen oder politische Maßnahmen verstärkt.
• Empfohlene Strategien: Nutzung von Tools wie technischer Analyse (Chart-Indikatoren), aktives Risikomanagement mit Hedging und gezielter Hebeleinsatz, Scalping und Trading auf kurzfristige Nachrichten.

Mit dem passenden Rohstoff zu Ihrer Erfahrung und Risikobereitschaft steigern Sie Ihre Erfolgschancen und investieren gezielter – Schritt für Schritt.

Wie wählt man einen Broker für den Handel mit Rohstoffen aus?

Die Wahl des richtigen Brokers ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie als Anleger im Bereich der Rohstoffmärkte treffen können. Ein seriöser und gut regulierter Broker sorgt nicht nur für Sicherheit Ihrer Einlagen, sondern stellt auch die Werkzeuge und Konditionen bereit, um Rohstoffe wie Energie, Metalle oder Agrarprodukte effizient zu handeln. Insbesondere in Österreich sollten Sie auf bestimmte Kriterien achten, um Ihre Chancen auf einen erfolgreichen und geschützten Handel zu maximieren.

Warum sollte man in Rohstoffe investieren?

Viele Anleger*innen fragen sich, ob Rohstoffe ihren festen Platz in einem breit aufgestellten Portfolio verdienen. Angesichts der Volatilität dieser Anlageklasse und der Besonderheiten des Marktes stellt sich diese Frage zu Recht. Doch betrachtet man den strategischen Mehrwert – von der Diversifikation bis hin zum Inflationsschutz – wird deutlich, dass Rohstoffe einen wichtigen Baustein für eine ausgewogene Anlagestruktur darstellen können, vorausgesetzt, man analysiert Chancen wie Risiken differenziert.

Rohstoffe zeichnen sich durch eigene Angebots- und Nachfragedynamiken aus, die oft unabhängig von den Entwicklungen an den Aktien- und Anleihemärkten verlaufen. Wetterphänomene, geopolitische Ereignisse oder technologische Innovationen können die Preise und deren Korrelationen zu klassischen Wertpapieren maßgeblich beeinflussen. Dadurch können Rohstoffe einen signifikanten Diversifikationseffekt bieten – insbesondere, wenn andere Anlageklassen schwächeln oder hohe Schwankungen aufweisen. Langfristig kann die Beimischung von Rohstoffen dazu beitragen, Gesamtvolatilität und Klumpenrisiken im Portfolio zu reduzieren.

Ein weiteres zentrales Argument für Rohstoffe ist ihr Potenzial als Absicherung gegen Inflation. Während klassische Anleihen oder Unternehmensanteile in Inflationsphasen oft unter Druck geraten, tendieren viele Rohstoffe – insbesondere Energie, Metalle und Agrarprodukte – dazu, bei steigenden Preisen mit anzuziehen. Gerade Rohstoffe wie Öl, Kupfer oder Weizen spiegeln direkte Preissteigerungen wider, da sie zentral für Produktion und Konsum sind. Damit bieten sie im Portfolio einen natürlichen Inflationspuffer, der vor Kaufkraftverlusten schützen kann.

Innerhalb der Rohstoffe nehmen Edelmetalle wie Gold und Silber eine besondere Rolle ein. Historisch gesehen wurden sie in Krisenzeiten oder Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit als sogenannte „Sichere Häfen“ genutzt. Edelmetalle korrelieren oftmals schwach mit anderen Anlageklassen und neigen dazu, in turbulenten Marktphasen stabil oder sogar steigend zu notieren. Im Portfolio können sie somit als Wertaufbewahrungsmittel einen ausgleichenden Effekt erzielen und spürbare Schwankungen abfedern.

Nicht zu vernachlässigen ist das taktische Potenzial einzelner Rohstoffsegmente. Märkte wie Erdöl, Erdgas oder Industriemetalle reagieren sehr sensibel auf kurzfristige Ereignisse wie Naturkatastrophen, geopolitische Konflikte oder Veränderungen der wirtschaftlichen Konjunktur. Für erfahrene Anleger*innen können sich daraus gezielt Chancen auf kurzfristige oder mittelfristige Renditen ergeben – vorausgesetzt, sie beobachten Marktzyklen und externe Einflussfaktoren sorgfältig.

Zusammenfassung

Rohstoffe sind kein Allheilmittel und versprechen keine sicheren Renditen. Ihre Besonderheiten – von der eigenen Marktlogik über die Funktion als Inflationsschutz bis hin zur Rolle als Risikopuffer – machen sie jedoch zu einer strategischen Komponente für Anleger*innen, die ein widerstandsfähiges, ausgewogenes Portfolio anstreben. Eine sinnvolle Gewichtung und kontinuierliche Überprüfung bleiben dabei unerlässlich.

Wie viel kostet der Handel mit Rohstoffen?

Der Handel mit Rohstoffen bietet spannende Chancen, doch um die Gewinne zu optimieren, sollten Trader die unterschiedlichen Kostenstrukturen genau kennen. Zu den wichtigsten Gebühren gehören der Spread, Transaktionskommissionen, Finanzierungskosten (Swap), Inaktivitätsgebühren sowie Auszahlungsgebühren. Jeder dieser Kostenpunkte kann die Rentabilität Ihrer Geschäfte beeinflussen – manchmal sichtbar, manchmal verborgen. Ein fundiertes Verständnis dieser Gebühren hilft dabei, Überraschungen zu vermeiden und die Handelsstrategie bewusst auszurichten.

1. Spread

Der Spread beschreibt die Differenz zwischen Kauf- (Ask) und Verkaufspreis (Bid) eines Rohstoffs. Dieser Betrag fließt an den Broker, unabhängig davon, ob letztlich ein Gewinn oder Verlust erzielt wird. Der Spread ist oft variabel und kann je nach Markt, Handelszeit und Liquidität unterschiedlich ausfallen. Für Trader bedeutet ein größerer Spread, dass der Markt stärker „gegen sie läuft“ und sie zunächst diese Differenz aufholen müssen, um profitabel zu sein.

Beispiel für einen Spread

Sie möchten 100 Barrel Rohöl handeln.
- Kaufkurs: 70,00 €
- Verkaufskurs: 69,80 €
- Spread: 0,20 € pro Barrel

Gesamtkosten: 100 x 0,20 € = 20 € allein durch den Spread.

2. Transaktionskommission

Viele Broker erheben neben oder anstelle des Spreads eine fixe oder prozentuale Kommission pro Trade. Diese fällt i.d.R. beim Kauf und Verkauf jeweils an. Die Kommissionsstruktur sollte vor dem Handel geprüft werden, da sie sich bei häufigem Trading stark summieren kann.

Beispiel für eine Transaktionskommission

Sie handeln einmal Gold-Futures im Wert von 10.000 €.
- Kommission pro Trade: 5 €

Sie kaufen – 5 € Gebühr, Sie verkaufen – nochmal 5 €.
Gesamtkosten: 10 € Kommission für Hin- und Rückgeschäft.

3. Finanzierungskosten (Swap)

Wer eine gehebelte Position (z.B. mit CFDs oder Futures) über Nacht hält, zahlt (oder erhält) in der Regel Finanzierungskosten, auch Swaps genannt. Diese Gebühren spiegeln die Zinsen wider, die für das geliehene Kapital anfallen. Sie werden täglich berechnet und können auf Dauer die Gewinne deutlich schmälern.

Beispiel für Finanzierungskosten (Swap)

Sie halten einen CFD auf Weizen im Wert von 5.000 €.
- Swap-Gebühr: 0,02 % pro Nacht

5.000 € x 0,02 % = 1 € pro Nacht

Halten Sie die Position z.B. 10 Nächte, zahlen Sie 10 € an Finanzierungskosten.

4. Inaktivitätsgebühr

Bei langer Inaktivität (keine Trades oder Logins) verlangen viele Broker eine monatliche Inaktivitätsgebühr. Die genauen Bedingungen sind im Preis-Leistungsverzeichnis einsehbar. Diese Gebühr kann sich besonders bei längeren Handelsauszeiten negativ aufs Konto auswirken.

Beispiel für eine Inaktivitätsgebühr

Sie lassen Ihr Trading-Konto 15 Monate ruhen (keine Trades, keine Logins).
- Inaktivitätsgebühr: nach 12 Monaten 10 € pro Monat

Für die restlichen 3 Monate fallen 3 x 10 € = 30 € an Inaktivitätsgebühren an.

5. Auszahlungsgebühr

Beim Transfer von Guthaben vom Trading-Konto zum eigenen Bankkonto können Auszahlungsgebühren anfallen. Diese sind entweder pauschal oder prozentual, manchmal auch abhängig vom Auszahlungsweg. Gerade bei häufigen oder größeren Auszahlungsbeträgen lohnt sich hier ein genauer Blick.

Beispiel für eine Auszahlungsgebühr

Sie möchten 1.000 € von Ihrem Trading-Konto auf Ihr österreichisches Konto überweisen.
- Auszahlungsgebühr: 2 % (mind. 10 €)

1.000 € x 2 % = 20 €, also werden Ihnen 20 € an Auszahlungsgebühr abgezogen.

Live-Rohstoffpreise

Welche Besteuerung gilt für Einkünfte aus Rohstoffen in AT?

Die steuerliche Behandlung von Einnahmen aus Rohstoffen in Österreich hängt wesentlich von der gewählten Anlageform ab. Ob Derivate wie CFDs oder Futures, Rohstoff-ETFs, Aktien von Bergbau- oder Energiekonzernen oder physische Edelmetalle – für jede Produktkategorie gelten spezifische steuerliche Vorschriften. Grundsätzlich zählen die entsprechenden Wertzuwächse und Erträge meist zu den Einkünften aus Kapitalvermögen, werden aber nach dem österreichischen Steuerrecht unterschiedlich behandelt.

CFD und Futures gelten als Finanzderivate. Gewinne daraus unterliegen in Österreich der Kapitalertragsteuer (KESt) in Höhe von 27,5 %. Verluste aus diesen Geschäften dürfen mit anderen Einkünften aus Kapitalvermögen im Rahmen der Verlustverrechnung ausgeglichen werden. Eine individuelle Veranlagung zum Einkommensteuertarif ist in der Regel nicht vorgesehen, sodass die Abgeltungsteuer standardmäßig Anwendung findet.

Bei Rohstoff-ETFs kommt es auf den Sitz des Fonds sowie die Art der Abbildung an (physisch oder synthetisch). In Österreich fällt sowohl auf Ausschüttungen als auch auf Kursgewinne die KESt von 27,5 % an, sofern es sich um „Meldefonds“ handelt. Bei nichtmeldepflichtigen Fonds kann es zu einer Pauschalbesteuerung kommen. Im Detail sollte auch auf etwaige Unterschiede zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Fonds geachtet werden.

Aktien von Unternehmen aus dem Rohstoff- oder Energiesektor werden steuerlich wie andere Wertpapiere behandelt. Die erzielten Dividenden sowie Veräußerungsgewinne sind grundsätzlich mit 27,5 % KESt zu versteuern. Hier können Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) eine Rolle spielen, insbesondere wenn die Gesellschaft ihren Sitz im Ausland hat: Bereits im Ausland einbehaltene Quellensteuer kann nach DBA ganz oder teilweise angerechnet werden.

Für physische Edelmetalle wie Gold oder Silber, die im Privatvermögen gehalten werden, gilt eine Besonderheit: Der Verkauf ist nach einer Haltefrist von mindestens einem Jahr steuerfrei („Spekulationsfrist“ gemäß § 31 EStG). Wird jedoch vor Ablauf dieses Jahres verkauft, sind Gewinne als sonstige Einkünfte zum progressiven Einkommensteuertarif zu versteuern. Diese Regelung gilt ausschließlich für private Veräußerungsgeschäfte; bei gewerblichem Handel oder Lagerung im Betriebsvermögen gelten andere Vorschriften.

Erträge aus Rohstoffanlagen sind in Österreich grundsätzlich melde- und steuerpflichtig. Für die Steuererklärung können in der Regel sowohl die pauschale Abgeltungsteuer (KESt) als auch, je nach Einzelfall und Erfüllung spezifischer Voraussetzungen, der allgemeine Einkommensteuertarif greifen. Besonders bei grenzüberschreitenden Investments oder exotischen Anlageformen empfiehlt sich eine genaue Prüfung, um alle steuerlichen Pflichten korrekt zu erfüllen und keine Vorteile ungenutzt zu lassen.

Rohstoffe: Das Contango- und Backwardation-Phänomen verstehen

Der Preis einer physischen Rohstoffanlage, zum Beispiel bei Erdöl, Kupfer oder Weizen, wird auf den Märkten meist als sogenannte Kurve dargestellt: Am Anfang steht der aktuelle Kassa- bzw. Spotpreis (der Preis bei sofortiger Lieferung), gefolgt von Terminkontrakten für verschiedene Laufzeiten. Die Form dieser Preiskurve – ob sie steigt oder fällt – nennt man Contango bzw. Backwardation. Sie liefert wertvolle Hinweise für Anlagestrategien, da sie widerspiegelt, wie die Marktteilnehmer Angebot, Nachfrage und zukünftige Entwicklungen einschätzen.

Contango: ein teureres Morgen als Heute

Befindet sich ein Rohstoffmarkt im Contango, so liegen die Preise der Kontrakte für Lieferungen in der Zukunft über dem aktuellen Spotpreis. Das heißt: Wer Rohstoffe heute kauft und für einen späteren Zeitpunkt lagert, muss mehr bezahlen. Besonders bei lagerfähigen Rohstoffen wie Öl oder Industriemetallen ist das häufig der Fall. Die wichtigsten Ursachen sind die Kosten für Lagerung, Versicherungen und Finanzierung – also all jene Aufwände, die entstehen, wenn physische Rohstoffe längere Zeit aufbewahrt werden müssen. Auch saisonale Faktoren oder Erwartungen an einen stabilen Markt können dazu beitragen, dass zukünftige Preise höher als die aktuellen sind.

Beispiel

Beispiel: Angenommen, der Ölpreis liegt heute bei 70 US-Dollar je Barrel (Spotpreis). Aufgrund hoher Lagerbestände und niedriger Nachfrage werden die Lieferungen für in sechs Monaten zu 74 US-Dollar gehandelt. Das ist klassisches Contango: Es reflektiert die Kosten für Lagerung und Finanzierung sowie die Erwartung, dass das Überangebot anhält.

Backwardation: wenn es eilt

Beim umgekehrten Fall – der Backwardation – liegt der Spotpreis merklich über den Preisen der zukünftigen Lieferverträge. Dies signalisiert Knappheit oder große Nachfrage nach schneller Lieferung. Typische Auslöser sind ungewöhnliche Ereignisse wie Naturkatastrophen, Ausfälle bei der Produktion, geopolitische Krise oder saisonale Nachfragespitzen. Für den Markt heißt das: Wer jetzt liefern kann, bekommt einen Aufschlag – weil der Bedarf dringend ist.

Beispiel

Beispiel: Ein klassisches Beispiel bietet der Weizenmarkt im Jahr 2022: Nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine stieg der Spotpreis dramatisch, während spätere Liefermonate günstiger gehandelt wurden. Gründe: Sorge um sofortige Versorgungslücken, gesteigerte Nachfrage nach raschen Lieferungen – Markt in der Backwardation.

Warum ist das für Anleger*innen entscheidend?

Wer in Rohstoffe mittels börsengehandelter Produkte wie ETFs, ETCs oder Fonds investiert, hält meist keine physischen Vorräte – sondern rollt laufend von einem Terminkontrakt in den nächsten. In einem Markt mit Contango muss dabei für jeden neuen Kontrakt ein Aufpreis gezahlt werden („Rollverlust“), was die Rendite schmälern kann. In der Backwardation dagegen profitiert man vom sogenannten „Rollgewinn“, weil die neuen Kontrakte günstiger sind als der Spotpreis. Die Form der Kurve hat also direkten Einfluss auf die Performance rohstoffbasierter Finanzprodukte – selbst wenn der zugrundeliegende Marktpreis stabil bleibt.

Bon à savoir: En résumé

Die Analyse der Rohstoff-Preiskurve – ob Contango oder Backwardation – liefert wichtige Hinweise auf Angebot, Nachfrage, Lagerhaltung und Markterwartungen. Sie hilft Anleger*innen, Risiken und Chancen besser einzuschätzen und die individuelle Anlagestrategie anzupassen. Wer die Kurve im Blick behält, versteht auch die Ertragsmechanik von börsengehandelten Produkten auf Rohstoffe.

Anna Leitner

Anna ist Finanzredakteurin mit Fokus auf persönliche Finanzen und digitale Verbraucherinformationen. Sie hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien studiert und einen Master in Financial Management an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) abgeschlossen. Vor ihrer Tätigkeit bei HelloSafe arbeitete Anna in der Finanzberatung sowie in der Erstellung von Bildungsinhalten für Finanzportale im deutschsprachigen Raum. Bei HelloSafe erstellt sie verständliche und praxisnahe Inhalte zu Themen wie Versicherungen, Kredite, Sparen und Haushaltsbudget – immer mit dem Ziel, Leserinnen und Lesern in Österreich zu helfen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.